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Das Omer
Zusammengefasst von Gabriele Eggerz
 
 
 
 
210 Jahre Sklaverei in Ägypten hinterließ ihre Spuren. Die Israeliten lebten in der Mitte eines scheußlichen Götzendienstes, in Unfreiheit, als Leibeigene des Pharaos und bar jeglicher menschlichen Würde. Die physische und spirituelle Bürde war so schwer, dass ihr Glaube an den G-tt ihrer Väter lediglich als glimmender Docht in ihnen schlummerte. Als Israel aus Ägypten auszog, hatte es die 49. Stufe des geistlichen Abstiegs, der spirituellen Unreinheit, TUMAH erreicht und stand an der Schwelle zur 50. Ebene, dem äußersten Niveau, von dem Umkehr nicht mehr möglich ist. Der Auszug aus Ägypten markierte den Wendepunkt. Hier begann der Prozess der Befreiung, an dessen Ende der G-ttesdienst, also die Übergabe der Thora stand. Mit dem Auszug war Israel physisch frei aber noch nicht spirituell ausgerüstet, um die Thora zu empfangen; denn es war allein durch seine Anwesenheit in Ägypten in die dort herrschende unreine spirituelle Atmosphäre eingetaucht, ohne jedoch direkt Anteil daran gehabt zu haben. Zwischen dem Auszug aus Ägypten und der Übergabe der Thora am Sinai lagen 50 Tage und diese Zeit nutzten die Israeliten zur Vorbereitung. Voller Vorfreude, Erwartung auf und Sehnsucht nach dem Empfang der Thora zählten sie die Tage. Dabei durchschritten sie 49 Ebenen der Umkehr, entledigten sich so der spirituellen Unreinheit und erreichten die höchste spirituelle Ebene, die jemals eine Generation als Gesamtheit erreichte und die sie in die Lage versetzte, die Thora zu empfangen, denn sie hatten den Stand von Adam, den er vor dem Sündenfall hatte, erreicht. Auf die 50. Ebene wurden sie dann zu Schawuot, mit der Übergabe der Thora von HASCHEM selbst erhoben.
Während die Israeliten durch die Wüste zogen, versorgte G-tt sie jeden Tag mit Man. Der Midrasch erzählt uns von der Freundlichkeit G-ttes. Er gab jedem genau soviel Man, wie er benötigte, nämlich sein individuelles Maß, das OMER. Als Israel dann im Heiligen Land war, bat G-tt seinerseits um eine Gabe, um ein einziges OMER, das einmal im Jahr vom ganzen Volk dargebracht werden sollte. G-tt bat um nichts Besonders, sondern um ein OMER, eine Garbe Gerste, dem Getreide der Armen und der Nahrung der Tiere. Die Erntezeit begann am 16. Nissan, am Abend des zweiten Pessachtages mit dem Schnitt der Gerste. Sie dauerte insgesamt 49 Tage, also sieben Wochen und endete mit dem Fest der Wochen, Schawuot. Das Getreide wurde zu Garben mit einem bestimmten Maß, OMER gebunden. Eine Garbe, also ein OMER Gerste, wurde im Tempel am zweiten Pessachtag, also direkt nach der Ernte als Opfer, KORBAN dargebracht. Die Thora ordnet an, dass von da ab 50 Tage gezählt werden müssen, bevor am 50. Tag am Nachmittag ein weiteres Opfer, nämlich zwei aus dem Mehl der neuen Weizenernte gebackene Brote, dargebracht wird. Wir finden diese Aufforderung in Wajikra 23,10-16:
 
„10 Rede zu den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land kommt, das Ich euch gebe, und ihr seine Ernte erntet, so sollt ihr eine Garbe der Erstlinge eurer Ernte zu dem Priester bringen; 11 und er soll die Garbe vor dem Ewigen schwingen zum Wohlgefallen für euch; am anderen Tage nach dem Schabbat soll sie der Priester schwingen. 12 Und ihr sollt an dem Tage, da ihr die Garbe schwingt, ein Lamm opfern, ohne Fehl, einjährig, zum Brandopfer dem Ewigen; 13 und Sein Speisopfer: zwei Zehntel Feinmehl, vermengt mit Öl, ein Feueropfer dem Ewigen, ein lieblicher Geruch; und Sein Trankopfer: ein viertel Hin Wein. 14 Und Brot und geröstete Körner und frische Ähren sollt ihr nicht essen bis zu diesem selbigen Tage, bis ihr die Opfergabe eures G-ttes gebracht habt: eine ewige Satzung bei euren Geschlechtern in allen euren Wohnsitzen.
15 Und ihr sollt euch zählen vom anderen Tage nach dem Schabbat, von dem Tage, da ihr die Garbe als Schwingopfer [Omer der Schwingung] gebracht habt: es sollen sieben volle Wochen sein. 16 Bis zum anderen Tage nach dem siebenten Schabbat sollt ihr fünfzig Tage zählen; und ihr sollt dem Ewigen ein neues Speisopfer darbringen.“
Und in Dwarim 16,9-12:
„9 Sieben Wochen sollst du dir zählen; von da an, wo man beginnt, die Sichel an die Saat zu legen, sollst du anfangen, sieben Wochen zu zählen. 10 Und du sollst das Fest der Wochen dem Ewigen, deinem G-tt, feiern, je nach der freiwilligen Gabe deiner Hand, die du geben magst, so wie der Ewige, dein G-tt, dich segnen wird; 11 und du sollst dich vor dem Ewigen, deinem G-tt, freuen, du und dein Sohn und deine Tochter, und dein Knecht und deine Magd, und der Levit, der in deinen Toren ist, und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deiner Mitte sind, an dem Orte, den der Ewige, dein G-tt, erwählen wird, um Seinen Namen da selbst wohnen zu lassen. 12 Und du sollst gedenken, dass du ein Knecht in Ägypten gewesen bist, und sollst diese Satzungen beobachten und tun.“
 
Im Talmud werden diese beiden Stellen intensiv diskutiert. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Wendung: „... vom anderen Tag nach dem Schabbat...“ dahingehend interpretiert wurde, dass „Schabbat“ sich hier nicht auf den siebten Wochentag bezieht, sondern auch als Zeitperiode, die G-tt gewidmet ist, gesehen werden kann und so wurde als Beginn der Zählung der zweite Pessachtag festgelegt und es wurde bestimmt, dass jeder persönlich das OMER zählen muss. So wie in der Gesamtheit des Volkes jeder einzelne aus Ägypten befreit wurde, so erhielt jeder einzelne in der Gemeinschaft des Volkes auch die Thora mit den Worten: „Ich bin der Ewige, Dein G-tt...“ (Schemot 20,2). In der Thora werden sowohl die Tage als auch die Wochen, die zu zählen sind, erwähnt. Das führt dazu, dass beim Zählen beide, die Zahl der Wochen und die Zahl der Tage genannt werden muss. Nach dem Lobspruch, der BRACHA:
„Gelobt seist Du, Ewiger, unser G-tt, König der Welt, der uns durch seine Gebote geheiligt und uns befohlen hat, das OMER zu zählen“,
sagt man in den ersten sechs Tagen:
„Heute ist ein Tag des OMER (Zählens).
Heute sind es zwei Tage des OMER (Zählens), ....“
und ab dem siebten Tag wird die Woche ebenfalls genannt:
„Heute sind es sieben Tage, das ist eine Woche des OMER (Zählens).
Heute sind es acht Tage, das ist eine Woche und ein Tag des OMER (Zählens),...“
 
Das Zählen des OMERS lehrt, dass jeder Tag, jeder Israelit und jede MITZWA zählt und dass man, gleichsam über diese Zeit hinaus geht, um eine Offenbarungsstufe zu erreichen, die höher ist als die dieser Welt; beginnt man doch am Tag nach dem Schabbat zu zählen, der als Höhepunkt und Abschluss der Woche eine Quelle von besonders starker Spiritualität ist. Und so ist man wie die Vorväter auf dem Weg sich selbst auf eine höhere Stufe der Heiligkeit zu begeben, um die Thora zu Schawuot persönlich empfangen zu können.
In diesem Bewusstsein zu zählen bedeutet, dass man 49 Tore der Weisheit durchschreitet, indem man an jedem der 49 Tage auf eine ganz bestimmte Weise zu G-tt umkehrt, sich so von allem reinigt, sich selbst vervollkommnt und auf die Begegnung mit G-tt vorbereitet. Dann wird am 50. Tag G-tt selbst das 50. Tor öffnen und sich zu einem wenden. In dieser Vorbereitungszeit ist man bedacht darauf die Psalmen mit großer Konzentration zu beten, ließt die „Sprüche der Väter“ und zählt die Tage nach den SEFIROT, d.h., man korrigiert seinen Charakter und Lebenseinstellungen an Hand der SEFIROT. Diese sind:
-        CHESSED, Gnade, Liebe, Freundlichkeit
-        GEWURAH, Strenge, Stärke, Disziplin, Ehrfurcht
-        TIFERETH, Schönheit, Harmonie, Mitleid, Erbarmen
-        NEZACH, Sieg, Ausdauer, Entschlossenheit,
-        HOD, Demut, Hingabe, Dankbarkeit, Herrlichkeit
-        JESOD, Fundament, Verbindung, Beziehung
-        MALCHUT, Reich, Majestät, Würde
 
Die nachfolgende Tabelle gibt Aufschluss über die Vorgehensweise. Man beginnt immer mit der waagerecht genannten Eigenschaft, sie ist den einzelnen Tagen zugeordnet. Die senkrecht aufgeführten Eigenschaften entsprechen den Wochen. Die Zahlen stehen für die 49 Tage. Zum Beispiel geht es am 10. Tag um TIFERETH in GEWURAH.
 
 

 
CHESSED
GEWURA
TIFERETH
NEZACH
HOD
JESOD
MALCHUT
CHESSED
1
2
3
4
5
6
7
GEWURA
8
9
10
11
12
13
14
TIFERET
15
16
17
18
19
20
21
NEZACH
22
23
24
25
26
27
28
HOD
29
30
31
32
33
34
35
JESOD
35
37
38
39
40
41
42
MALCHUT
43
44
45
46
47
48
49

 
Die Zeit des Omerzählens, SEFIRAT HAOMER ist eine sehr intensive Zeit der Charakterbildung. Israel ist aus der Unreinheit Ägyptens ausgezogen und befindet sich auf dem Weg der persönlichen Reinigung und Wiederherstellung , die es befähigt die Thora zu empfangen. Das Getreide wird abgeschnitten und bis es zu Brot gebacken wird, muss es ebenfalls „einen Weg gehen“, auf dem es sich verändert. So sind auch wir   unterwegs, um an uns zu arbeiten, uns zu vervollkommnen, um die Thora wieder neu und tiefer von G-tt persönlich zu empfangen. Zähle dir, zähle für dich, diese Aufforderung aus dem Dwarim weist darauf hin, dass jeder an sich selbst arbeiten muss. Die Weisen Israels lehren, dass die Omerzeit eine Zeit des Gerichts ist. Zunächst richtet G-tt die Welt hinsichtlich der Lebensmittel, des Getreides. Genau am Anfang dieses Gerichts sagt G-tt jedoch: „Bringt mir ein OMER Gerste, dann werde Ich alle eure Felder das ganze Jahr über segnen.“ Dieses Opfer kann man heute nicht mehr darbringen, aber stattdessen können wir das Omer mit Freude zählen, um den Segen G-ttes zu empfangen.
Angesichts der Ernsthaftigkeit ist in dieser Zeit die Freude gedämpft. Bis zum 33. Tag gilt diese Periode als Halbtrauerzeit, in der keine Hochzeiten gefeiert und die Haare nicht geschnitten werden. Eine besondere Geschichte, die im Zusammenhang mit der Omerzeit steht, ist uns überliefert, nämlich dass in dieser Phase 24.000 Schüler des Rabbi Akiva starben, weil sie sich untereinander nicht mit dem nötigen Respekt begegneten. Die Wende bringt der 33. Tag. Das 33. Wort in der Thora ist „TOV“, gut, ein Hinweis darauf, dass der „LAG BAOMER“, der 33. Omertag gut ist. Hier hörte das Sterben der Schüler Rabbi Akivas auf und er segnete an diesem Tag die Überlebenden, damit sie das Licht der Thora in die Welt tragen konnten. Am „LAG BAOMER“ gibt es viele Bräuche. So werden unter anderem Lagerfeuer angezündet und viele Kinder spielen in Anlehnung an den Regenbogen mit Pfeil und Bogen. G-tt hat versprochen, die Welt zu erhalten und dieses Versprechen wird Er auch halten. Zwei Drittel des Weges der Selbstprüfung und Charakterbildung sind erfüllt, so dass man nun gute Hoffnung hat das letzte Drittel auch noch gehen zu können.
 
Für jeden Omertag sind besondere Begebenheiten sowohl aus biblischer als auch aus nicht biblischer Zeit belegt. Sie alle zu nennen würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Abschließend jedoch seien noch zwei bedeutende Ereignisse aus der Omerzeit zur Zeit Jeschua HaMaschiachs genannt. Das erste finden wir im Lukasevangelium im 6. Kapitel, die Verse 1-5:
„1 Und es geschah am zweit-ersten Schabbat, dass er durch die Felder ging, und seine Jünger die Ähren abpflückten und aßen, indem sie sie mit den Händen zerrieben. 2 Einige der Pruschim aber sprachen zu ihnen: Warum tut ihr, was nicht erlaubt ist am Schabbat zu tun? 3 Und Jeschua antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr auch dieses nicht gelesen, was David tat, als ihn und die bei ihm waren hungerte? 4 wie er in das Haus G-ttes ging und die Schaubrote nahm und aß, und auch denen gab, die bei ihm waren, welche niemand essen darf, als nur die Priester allein? 5 Und er sprach zu ihnen: Der Sohn des Menschen ist Herr auch des Schabbats.“
Die Formulierung: „Zweit-erster Schabbat“, griechisch: Deuteroprotos, war ein feststehender Ausdruck für den 16. Nissan, den Tag nach dem Schabbat.
Das zweite ebenfalls im Lukasevangelium, Kapitel 23,56 – 24,53:
„56 Als sie aber zurückgekehrt waren, bereiteten sie Spezereien und Salben; und den Schabbat über ruhten sie nach dem Gebot.
1 An dem ersten Wochentage aber, ganz in der Frühe, kamen sie zu der Gruft und brachten die Spezereien, die sie bereitet hatten. 2 Sie fanden aber den Stein von der Gruft weggewälzt; 3 und als sie hineingingen, fanden sie den Leib des Herrn Jeschua nicht. 4 Und es geschah, als sie darüber in Verlegenheit waren, siehe, da standen zwei Männer in strahlenden Kleidern bei ihnen. 5 Als sie aber von Furcht erfüllt wurden und das Angesicht zur Erde neigten, sprachen sie zu ihnen: Was suchet ihr den Lebendigen unter den Toten? 6 Er ist nicht hier, sondern ist auferstanden. Gedenket daran, wie er zu euch geredet hat, als er noch in Galiläa war, 7 indem er sagte: Der Sohn des Menschen muss in die Hände sündiger Menschen überliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen. 8 Und sie gedachten an seine Worte; 9 und sie kehrten von der Gruft zurück und verkündigten dies alles den Elfen und den übrigen allen. 10 Es waren aber die Mirjam von Magdala und Jochanna und Mirjam, des Jakow Mutter, und die übrigen mit ihnen, welche dies zu den Aposteln sagten. 11 Und ihre Reden schienen vor ihnen wie ein Märchen, und sie glaubten ihnen nicht. 12 Petrus aber stand auf und lief zu der Gruft; und sich hineinbückend, sieht er die leinenen Tücher allein liegen, und er ging weg nach Hause und verwunderte sich über das, was geschehen war.
13 Und siehe, zwei von ihnen gingen an selbigem Tage nach einem Dorfe, mit Namen Emmaus, sechzig Stadien von Jeruschalajim entfernt. 14 Und sie unterhielten sich miteinander über alles dieses, was sich zugetragen hatte. 15 Und es geschah, indem sie sich unterhielten und miteinander überlegten, dass Jeschua  selbst nahte und mit ihnen ging; 16 aber ihre Augen wurden gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. 17 Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Reden, die ihr wandelnd miteinander wechselt, und seid niedergeschlagen? 18 Einer aber, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du der einzige, der in Jeruschalajim weilt und nicht weiß was dort geschehen ist in diesen Tagen? 19 Und er sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber sprachen zu ihm: Das von Jeschua, dem Nazaräer, der ein Prophet war, mächtig im Werk und Wort vor G-tt und dem ganzen Volke; 20 und wie ihn die Hohenpriester und unsere Obersten überlieferten, um zum Tode verurteilt zu werden, und ihn kreuzigten. 21 Wir aber hofften, dass er der sei, der Israel erlösen solle. Doch auch bei alledem ist es heute der dritte Tag, seitdem dies geschehen ist. 22 Aber auch etliche Frauen von uns haben uns außer uns gebracht, die am frühen Morgen bei der Gruft gewesen sind, 23 und, als sie seinen Leib nicht fanden, kamen und sagten, dass sie auch ein Gesicht von Engeln gesehen hätten, welche sagen, dass er lebe. 24 Und etliche von denen, die mit uns sind, gingen zu der Gruft und fanden es so, wie auch die Frauen gesagt hatten; ihn aber sahen sie nicht. 25 Und er sprach zu ihnen: O ihr Unverständigen und trägen Herzens, zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! 26 Musste nicht der Maschiach dies leiden und in seine Herrlichkeit eingehen? 27 Und von Mosche und von allen Propheten anfangend, erklärte er ihnen in allen Schriften das, was ihn betraf. 28 Und sie nahten dem Dorfe, wohin sie gingen; und er stellte sich, als wolle er weitergehen. 29 Und sie nötigten ihn und sagten: Bleibe bei uns, denn es ist gegen Abend, und der Tag hat sich schon geneigt. Und er ging hinein, um bei ihnen zu bleiben. 30 Und es geschah, als er mit ihnen zu Tische lag, nahm er das Brot und segnete es und als er es gebrochen hatte, reichte er es ihnen. 31 Ihre Augen aber wurden aufgetan, und sie erkannten ihn; und er wurde ihnen unsichtbar. 32 Und sie sprachen zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er auf dem Wege zu uns redete, und als er uns die Schriften öffnete? 33 Und sie standen zur selbigen Stunde auf und kehrten nach Jeruschalajim zurück. Und sie fanden die Elf und die mit ihnen waren versammelt, 34 welche sagten: Der Herr ist wirklich auferweckt worden und dem Schim’on erschienen. 35 Und sie erzählten, was auf dem Wege geschehen war, und wie er von ihnen erkannt worden war an dem Brechen des Brotes.
36 Während sie aber dieses redeten, stand er selbst in ihrer Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch! 37 Sie aber erschraken und wurden von Furcht erfüllt und meinten, sie sähen einen Geist. 38 Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr bestürzt, und warum steigen Gedanken auf in euren Herzen? 39 Sehet meine Hände und meine Füße, dass ich es selbst bin; betastet mich und seht, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr sehet, dass ich habe. 40 Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und die Füße. 41 Als sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? 42 Sie aber reichten ihm ein Stück gebratenen Fisch; 43 und er nahm und aß vor ihnen. 44 Er sprach aber zu ihnen: Dies sind die Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was über mich geschrieben steht in der Thora Mosches und den Propheten und Psalmen. 45 Dann öffnete er ihnen das Verständnis, um die Schriften zu verstehen, 46 und sprach zu ihnen: Also steht geschrieben, und also musste der Maschiach leiden und am dritten Tage auferstehen aus den Toten, 47 und in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden allen Nationen, anfangend von Jeruschalajim. 48 Ihr aber seid Zeugen hiervon; 49 und siehe, ich sende die Verheißung meines Vaters auf euch. Ihr aber, bleibet in der Stadt, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe.
50 Er führte sie aber hinaus bis nach Bet Anja und hob seine Hände auf und segnete sie. 51 Und es geschah, indem er sie segnete, schied er von ihnen und wurde hinaufgetragen in den Himmel. 52 Und sie warfen sich vor ihm nieder und kehrten nach Jeruschalajim zurück mit großer Freude; 53 und sie waren allezeit im Tempel, G-tt lobend und preisend.